Endlich ein Saal für Theater, Konzerte und eine Bühne für die Kultur

Zur offiziellen Einweihung des neuen Saales der Freien Waldorfschule Erftstadt wurde gefeiert, gesungen und getanzt.

Max Laumann steht für die Schülervertretung auf der Bühne und zitiert einen Achtklässler mit seiner Saalbewertung: „Ich würde dem 10 von 10 geben.“ Auch wenn man unter Einbeziehung aller kleinen Meckereien eher auf eine „8 von 10“ komme – die Schülerinnen und Schüler sind sich einig: „Toll, dass wir diesen Saal haben.“

Erste Ideen für den Saal entstanden bereits mit der Schulgründung und dem Schulbau vor mehr als 30 Jahren. Im Vergleich dazu ist die reine Saalbauphase mit letztlich nur drei Jahren dann doch recht kurz ausgefallen.

Die Finanzierung und die Umsetzung des Saalbaus waren nur möglich, weil viele Menschen geholfen und beitragen haben. Die Oberstufenkoordinatorin und Deutschlehrerin Andrea Errenst kommt so auch nicht umhin auf Goethe zu verweisen: „Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt.“

Von den Mitgliedern des Saalbaukreises organisiert, schaffte es die Schulgemeinschaft innerhalb von drei Monaten die erforderlichen 50.000 EUR zu sammeln und im Ergebnis noch zu übertreffen.

Ein besonderer Dank geht an den Architekten Harry Wehner. Die Planung musste mehrfach überdacht und verändert werden. So hat die Notwendigkeit der Erdbebensicherheit zum Verbauen von deutlich mehr Stahl und Beton geführt als ursprünglich gedacht. Ja, wirklich, das Rheinland ist eine Erdbebenzone.

Harry Wehner wiederum bedankte sich für die Möglichkeit, den Schulbau seit 1990 mit begleiten und mit dem Saal auch abschließen zu dürfen. Die Aufzählung verbliebener Restarbeiten vergaß er darüber nicht: Technik fehle, ein Teil der Klappsitze sei noch nicht montiert, der Fundus noch nicht eingerichtet und die Holzverkleidung der Bühne stehe noch aus. Hier freut sich die Freie Waldorfschule über Spenden.

Alle gemeinsam haben den Saal zu dem gemacht, was sich Lehrer, Eltern und Schülerinnen und Schüler wünschen. Der Saal bereichert das Schulleben, indem er den Klassen einen Ort bietet, um zu zeigen, was sie können. Eine Möglichkeit, die auch anderen Vereinen offenstehen soll.

Die Bürgermeisterin Carolin Weitzel spannt in ihrem Grußwort den Bogen weiter. Der Geist stehe im Mittelpunkt. Der Saal als Atelier zwischen den Menschen bietet dafür den Ort. Über die Selbsterkenntnis, zur Verantwortung in der Demokratie als gelebte Pflicht, der Wertschätzung des Mitmenschen als Individuum und gelebte Toleranz betonte sie die Urteilsfähigkeit als pädagogisches Ziel der Waldorfschule und Grundlage der verantwortungsvollen Mitgestaltung von Welt.

Das haben an diesem Einweihungstag die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll mit ihren Beiträgen unter Beweis gestellt.

Mit guten Wünschen und Geschenken haben die benachbarten Waldorfschulen aus Aachen, Bergisch Gladbach, Bonn und Satzvey den Kreis der Feiernden erweitert. Dafür herzlichen Dank!

Artikel zur Saaleröffnung im Kölner Stadtanzeiger